KönigsImpulse
im Februar 2015
Eine Handreichung für Führende und Menschen, die sich entfalten
wollen. Die KönigsImpulse dienen der Inspiration, dem Dranbleiben und
Innehalten.
Bist Du in Eile, mach einen Umweg !
Zen-Spruch
Den
ganzen letzten Herbst hatte ich mich gefreut: Eine Reise mit Schachfreunden
nach Kazan zu Schachfreunden.
Jetzt
sage ich sie ab.
Dabei
war die Schachreise nach Russland so verlockend: Ein anderes Land kennenlernen,
erkunden, wie die Menschen dort leben. Dieses Vergnügen, diese Bereicherung des
Lebens wird nun ein anderer genießen können.
Was
ist passiert? Warum entscheide ich mich gegen die Freude? – Das ist für mich
eher ungewöhnlich.
Nun:
Beim Blick auf meinen Terminkalender habe ich festgestellt, dass die Reise
schon passen würde, dass ich aber gleichzeitig keine Spielräume mehr hätte,
keine freien Zeiträume.
Dabei
brauche ich diese Spielzeit – ganz existenziell! Für mich hat das etwas mit
Mensch-Sein zu tun:
Wenn
ich freie Zeit habe, wenn ich spielen kann, dann spüre ich mich. Dann bin ich
außerhalb der hektischen Geschäftigkeit, dann muss ich nicht funktionieren.
Oft ist es ja so: Wenn wir unter Zeitdruck arbeiten, wenn Qualitätsstandards
zu erfüllen sind, geraten wir in Hetze. Dann sind wir nicht mehr bei uns selbst
und nicht mehr beim Tun. Selbst Beziehungen werden sachlich – „Tun Sie dies,
tun Sie jenes“ - Zeit für Scherze oder Anteilnahme ist dann oft nicht mehr
gegeben. Alles ordnet sich der Leistung, dem Ergebnis unter. Übrigens, wussten Sie,
dass einer der Wortstämme von „Hetze“ das Wort „Hass“ ist? Das hat was! ☺
Mit
diesem Schreiben möchte ich Sie heute anregen, Ihre Produktionskette in eine
Perlenkette zu verwandeln.
Geht
das? Ganz einfach: Nehmen Sie Tempo aus Ihrem Denken und Tun, nehmen Sie Aspekte
des Spielens mit in Ihren beruflichen Ablauf.
Erledigen
Sie ihre Aufgaben statt maschinell-routiniert, mit Sorgfalt. Bei mir ist es so:
Wenn ich in Gesprächen verzögere, kommt mehr von meinem Wissen hoch. Und auch
meine Gesprächspartner haben so die Gelegenheit, präziser hinzuspüren, was ist.
Zudem: Wer sich ganz auf eine Sache konzentriert, kann den Schimmer der
Arbeitsperle wahrnehmen – sei es beim Blick in die Augen bei der Begrüßung, sei
es bei der Wortwahl beim Schreiben. Ja, das hat etwas von Luxus.
Perlenketten
sind geknotet – nicht einfach aufgefädelt. Jede Perle kommt so für sich zur
Geltung, auch wenn sie im Ganzen als Kette erscheint.
Meine
Empfehlung: Schließen Sie bewusst eine Tätigkeit ab bevor Sie die nächste
angehen. Wenn Sie auf dem Weg von einem Büro ins andere sind, von einem Termin
zum anderen, dann variierten Sie Ihr Schritttempo. Es gibt viele Möglichkeiten,
sich zu bewegen – Sie haben die Wahl, zu tanzen, zu springen, zu schlendern, zu
trödeln, zu hüpfen, zu gehen, zu schreiten, zu stapfen, zu schleichen – wie
auch immer. Genießen Sie achtsam die Unterschiede.
Herzlich grüßt mit
Freude
Ihr Gunter König
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen