KönigsImpulse
im Oktober
Eine
Handreichung für Führende und Menschen, die sich entfalten wollen. Die
KönigsImpulse dienen der Inspiration, dem Dranbleiben und Innehalten.
© Michael Marie Jung (1940)
Ein Karikaturist
zieht eine Linie – nach wenigen Strichen erkennt man eine bestimmte Person.
Einige deutlichen Linien reichen aus, Charakteristisches zu zeigen, und jeder
weiß beim Betrachten dieser Linien auf einen Blick ganz vieles über die Person.
Im Oktober
möchte ich Sie dazu anregen, klare Linien zu ziehen – wo auch immer, ob im
Beruf, in der Freizeit.
Eine klare
Linie brauchen Sie in der Buchhaltung (etwa beim Strich unter die Rechnung setzen)
oder in der Architektur, oder ………..
Klare Linien
schaffen Arbeitsstrukturen und erleichtern die Zusammenarbeit, weil geklärt
ist, wer miteinander auf einer Ebene steht, wo oben und unten ist, wo innen und
außen, wer an welchem Platz für welche Bereiche zuständig ist.
Klare Linien
stehen anstelle von Ziffern auf manchen Uhren und gliedern die Zeit – und an
Ihnen liegt es, festzulegen, wie viel davon für Arbeit und Familie,
Regeneration und Sport oder Muße genutzt wird. Entspricht das Verhältnis dem,
was Ihnen gut tut oder sollten sie daran etwas ändern – wenn ja, was genau?
Von manchen
Leuten sagt man, sie verfolgen eine klare Linie. Damit sind Menschen gemeint, die
eindeutig Stellung beziehen, die klar benennen wofür sie sind, wofür sie
stehen. Meist schwingt Anerkennung mit, wenn von solchen Personen gesprochen
wird – Mut gehört dazu sich zu positionieren und das macht angreifbar. Leichter
ist, sich im Strom treiben zu lassen, als mit einer eigenen Bewertung der
Gegebenheiten das Leben zu gestalten. Dabei macht es Menschen glücklich, wenn
es ihnen gelingt, aus eigener Kraft, mit eigenen Ideen ihr Leben zu gestalten.
Wer sich klagend den Gegebenheiten unterwirft, wird weniger froh sein als
derjenige, der mit Mut und Tatkraft gestaltet.
Doch wie
gelingt es, Ziele festzulegen und dann auch umzusetzen?
Die Schritte
sind ganz einfach, hier ganz kurz drei Etappen zum Ziele festlegen:
1. Sich einen Überblick
über die Möglichkeiten verschaffen
2. In sich
Hineinspüren, was Ihnen entspricht
3. Sich bewusst und
von Herzen für die beste Alternative entscheiden und mit wenigen Strichen die
wichtigsten Linien skizzieren
Klare Linien
stehen manchmal nur auf Papier. Sprich: Es fällt leichter, ein Ziel verbal zu
benennen, als es tatkräftig anzusteuern. Das merke ich selbst in diesen Tagen,
wo ich doch täglich spazieren gehen will. Und es bremst mich nicht nur der
berüchtigte innere Schweinehund – nein, das ist eine ganze Schweinehundhorde. Zahlreiche
Widrigkeiten tauchen urplötzlich auf, innere und äußere Hürden entmutigen mich,
meinen Hut und Mantel zu nehmen. Und dabei ist es ja wirklich so einfach:
Schuhe schnüren, in den Mantel schlüpfen, den Hut aufsetzen und losgehen. ☺
In der
königlichen Schatzkammer finde ich für mich und Sie dazu folgende Empfehlung:
1. Ich mache mir den
oben skizzierten Entscheidungsprozess
nochmals bewusst. (Ich kenne die
Anforderungen meiner Tage und
ich weiß, was mir als Ausgleich körperlich und
seelisch gut tut.
Nachdem ich die Alternativen geprüft habe - schwimmen, joggen,
Radfahren, Spazierengehen - entscheide ich mich und lege das
Zeitfenster fest.)
2. Obwohl eigentlich
klar ist, was ich machen möchte, taucht
manchmal, wenn ich losgehen sollte, in
mir der kreative Macher
auf, der meint, „ach dies oder jenes könnte ich noch
geschwind
tun“ oder der bequeme Genussmensch, „ach jetzt ein schönes
Buch, ein
Glas Wein und die Beine hochlegen“. Die beiden kenne
ich gut. Ich begrüße sie freundlich
und rufe meinen inneren
Sportcoach zu Rate, der mir und den beiden erklärt,
warum es mir
gerade jetzt gut tun wird, wenn ich spazieren gehe. Da ist es gut,
dass ich mich zuvor schlau gemacht habe und mein Inneres Team
ganz gut kenne -
von eigenen guten Argumenten lasse ich mich
überzeugen. Ich danke dem kreativen
Macher und dem bequemen
Genießer und nehme lächelnd Hut und Mantel . . .
3. Wenn ich beim Laufen
bin, freu ich mich am Augenblick. Ich
konzentriere mich auf das Schöne, das mir
dabei begegnet: das
Knirschen des Kieses unter meinen Schuhen, die kühle Luft,
die
mich erfrischt, das weiche Zwielicht. Ich mache mir bewusst, dass
ich eine
gute Wahl getroffen habe und freu‘ mich mal
überschwänglich, mal innig über das
Erleben. So lege ich die Basis
dafür, am nächsten Abend wieder Hut und Mantel
zu nehmen.
Sie merken:
Eine klare Linie ziehen hat sowohl mit Verstand zu tun und mit Gefühlen. Wie
oben vermerkt: Eine klare Linie erlaubt auch, eine Kurve zu ziehen.
Ich wünsche
Ihnen viel Freude beim Zeichnen und Gestalten, beim Entscheiden und für sich
Einstehen. Und wenn Sie weitere Anregungen oder Begleitung dabei wünschen – Sie
wissen ja: Ich freu mich immer auf ein Gespräch mit Ihnen.
.
Ihr Gunter
König
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