Donnerstag, 18. Januar 2018

Die Brücke zur Begegnung ist Entgegenkommen

 

KönigsImpulse
Januar 2018

Eine Handreichung für Führende und Menschen, die sich entfalten wollen. Die KönigsImpulse dienen der Inspiration, dem Dranbleiben und Innehalten. 
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"Die Brücke zur Begegnung ist Entgegenkommen."
A. Rademacher
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Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Neue Jahr möge gut werden.
Ich freue mich, wenn ich auf dem Weg zum Wochenmarkt mit Fremden ins Gespräch komme.  Es stimmt mich heiter, wenn meine Mitarbeiterin provozierend frisch meine Aussagen kontert.  Ich bin glücklich, wenn Klienten durch unser Gespräch einen neuen Weg einschlagen. Ich liebe mein Leben, wenn meine Frau anruft und sagt: „Treffen wir uns? Ich habe gerade eine halbe Stunde Zeit.“
Anderen Menschen begegnen, in guter Beziehung sein, das macht glücklich. 
Deshalb soll heuer das Motto gelten: Das Jahr der Begegnung! Die KönigsImpulse dieses Jahres sollen sich damit befassen, wie gute Begegnungen ermöglicht werden können, was glückliche Beziehungen brauchen. 
Vorgestern saß ein Paar bei mir. Beiden war ihr Glück, das gute Miteinander, abhandengekommen. Sie saßen nicht nebeneinander, sondern auseinander.  Anstatt miteinander zu reden, sprachen sie über Probleme. 
Sie denken vielleicht: „Das ist doch gut, die beiden reden miteinander.“
Ja, so ist es. Sie zeigen sich damit, dass der andere ihnen nicht egal ist.
 
Die Frage ist aber: Erreichen die beiden einander? Sind sie glücklich damit?
Bringt es sie einander näher?
Was passiert, wenn er ihr und umgekehrt zum x-ten Mal sagt: „Nie hörst du zu“, „Immer stehen deine Wünsche im Mittelpunkt“, „Das ist ja typisch – kein Wunder, dass die Kinder genauso sind.“
 
Sie werden sich denken können, was passiert: Der Partner macht zu oder geht auf Konfrontation. Er legt seine innere Rüstung an und holt sein Schwert heraus. 
Doch auch der Sprechende kommt mit diesem Gefecht nicht ans Ziel.
Denn: Wer über Probleme spricht, wer Vorhaltungen macht, der vermeidet, seine Gefühle zu benennen.
 
Als der Mann seine Sichtweise erklärt hatte, fragte ich die Frau, ob ihr Mann sie erreicht habe. „Nein“, meinte sie.
Ich fragte den Mann, was er tun könne, um seine Frau zu erreichen.
Daraufhin setzte er sich neben sie, nahm ihre Hand, schaute ihr in die Augen und sprach von sich und seinen Gefühlen.
 
Es verwundert mich immer wieder. Miteinander reden ist doch so einfach.
Beide erkannten, was ein gutes Gespräch braucht:
 
- Zeit 
- Sich beruhigen, entspannen
- Einander anschauen
- Konzentriert bei der Sache und aufeinander eingestimmt
  sein. 
Voraussetzung, damit es zum Gespräch kommt, ist, dass einer anfängt, den Impuls setzt. Wer sich nur vornimmt: „Ab jetzt reden wir mehr miteinander“ begegnet dem anderen weit seltener, als wenn jeder sich und dem anderen erklärt: „Ich werde häufiger auf dich zugehen. Ich werde häufiger ein Gespräch beginnen und dir erzählen, was mich bewegt. Dich fragen, was du fühlst und möchtest.“ 
 
Der Extra-Tipp von Gunter König:
Bevor Sie ein Gespräch beginnen, klären Sie Ihre Gefühle:
Erkennen und benennen Sie diese.
Fragen Sie sich, welche Wünsche hinter ihren Gefühlen stehen.
Benennen Sie diese.
Ein Satz, den ich gerne verwende: „Vorwürfe sind Wünsche in Verkleidung!

Ich wünsche Ihnen Freude beim Erkennen Ihrer Wünsche und gutes Gelingen der Gespräche, der Begegnungen.
Und wenn es Sie danach drängt, das, was Ihnen durch den Kopf geht mit jemandem zu besprechen:  Sie wissen ja: Ich freu mich auf ein Gespräch.

Herzlich grüßt mit Freude
Ihr Gunter König