Donnerstag, 13. März 2014

Die Grenzen meiner Sprache sind die Grenzen meiner Welt.









KönigsImpulse im März

Eine Handreichung für Führende und Menschen, die sich entfalten wollen. Die KönigsImpulse dienen der Inspiration, dem Dranbleiben und Innehalten.
 


                                                                                                   Ludwig Wittgenstein

Die Grönländer kennen zig Worte für verschiedene Schneearten, heißt es. In unserer Welt gibt es vielleicht ein Dutzend Bezeichnungen dafür. So schöne wie harscher Schnee oder Pulverschnee, seltsame wie etwa sulziger Schnee.

Im vergangenen Winter konnte ich in Schwäbisch Hall die unterschiedlichen Schneearten nicht entdecken – es gab keinen und inzwischen vermisse ich ihn auch nicht mehr. Der Schnee von gestern dient mir als Weg zur Sprache. Bemerkenswert: Was wir nicht benennen können, „er-kennen“ wir auch nicht, nehmen wir nicht wahr. Wofür es keine Worte gibt, gehört nicht zu unserer Wahrheit, zu unserer Wirklichkeit. In diesem Bereich arbeiten mit Freude Psychologen, sie bauen Brücken zwischen Bewusstem und Unbewusstem, vergrößern so das Selbstbewusstsein und den Handlungsspielraum ihrer Gesprächspartner. Das Königs-Werkzeug der Psychologen: die Sprache.

Im Jahr der Kontur möchte ich Sie anregen, sich Ihres Sprachgebrauchs bewusster zu werden. Wir erkennen einander am Aussehen, an der Stimme, am Kleidungsstil, und wir ordnen dem, was wir sehen und hören, bestimmte Eigenschaften zu. So auch der Sprache. Wie jemand in Hohenlohisch sein Leben erzählt, in Beamtendeutsch oder Manager-Denglisch – das erzählt uns etwas über den Sprecher.

Zeigen Sie Profil beim Reden. Experimentieren Sie und …
streichen Sie aus Ihrem Wortschatz heute unbestimmte und verschleiernde Worte wie „man“, „eigentlich“, „irgendwie“, „man könnte vielleicht“ oder „muss“. Manche Menschen benutzen diese Worte aus Gewohnheit, andere, um nicht verantwortlich gemacht zu werden. Wer sich zeigt, bietet Angriffsfläche, wird angreifbar. Ist es nicht schön, berührt zu werden?Wenn Sie das nächste Mal ansetzen, um zu sagen: „Man sollte . . .“, dann – so der Königs-Tipp - halten Sie kurz inne und fragen Sie sich: „Wofür stehe ich? Was will ich?“ Dann formulieren Sie selbstbewusst: „Ich möchte…“. Statt „ich muss noch …“ habe ich im Lauf der Jahre immer öfter die Formulierung „ich entscheide mich für,…“ gewählt. Experimentieren Sie im Stillen, sprechen Sie im Inneren laut beide Versionen, spüren Sie wie es wirkt.
Und?
Erstaunlich, gell. Worte wirken nicht nur auf den Gesprächs-partner, sie verändern auch den Sprecher. So können Sie Wort um Wort Ihren Raum erweitern, Ihre Grenzen neu abstecken.

Im Wissen darum, dass wohlwollende Worte mich selbst heiter und wohlwollend stimmen, habe ich eine Wort-Liste zusammengestellt. „Wenn Sie neugierig sind, schicken wir Ihnen die entsprechende Liste mit Vergnügen zu.“ Lassen Sie sich inspirieren.

Wenn Sie aus dem Innehalten in den Dialog treten wollen – Sie wissen ja. . .

Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch.

Ihr Gunter König

PS: Vernissage „WEIBS-BILDER“ am 22.03.2014, 17.30 Uhr  in der S.A.L.Z.-Galerie