Donnerstag, 25. Juli 2013

Pummerer, in morgendlich-heiterer Ruh, lächelte seinem Nachbar Mommer zu.


KönigsImpulse im Juli

Eine Handreichung für Führende und Menschen, die sich entfalten wollen. Die KönigsImpulse dienen der Inspiration, dem Dranbleiben und Innehalten.

Guten Tag,
Mit Freude möchte ich Sie heute teilhaben lassen, an einer Leser-Resonanz auf den Juni-KönigsImpuls.

„Ein Augenblick ist nicht einfach nach einer, zwei oder drei Sekunden vorbei, sondern kann Wirkung haben, auf mich, auf die Menschen um mich herum, vielleicht  - wenn er auf andere gute Augenblicke trifft – sogar Langzeitwirkung. So wie bei Herrn Pummerer. Dessen Lächeln, das er vor vielen Jahren einem Nachbarn schenkte, erfreut und erheitert mich bis heute, rund 25 Jahre, nachdem es mir erstmals begegnete. Das ging so:

Pummerer, in morgendlich-heiterer Ruh,
lächelte seinem Nachbar Mommer zu.
Dieser, durch das Lächeln ebenfalls heiter,
gab es an den Straßenbahnschaffner weiter,
der an die kleine Verkäuferin,
und die an den Dr. Müller-Zinn, Facharzt für Psychiatrie
dieser an Schwester Elke vom Kinderhort,
diese an die Toilettenfrau – und so fort.
So kam es schließlich irgendwann
abends gegen 6 Uhr am Schillerplatz an.
Bei einem im Augenblick traurig-tristen,
durch das Lächeln doch erheiterten Polizisten.
So dass er als Pummerer den Verkehr blockierte,
den Verstoß mit einem Lächeln quittierte.

                                              Quelle: Otto Heinrich Kühner in seinem Buch „Narrensicher“



Schön, – so kommt die Freude über den Augenblick in vielfach gespiegelter Weise zurück. Ein schönes Beispiel für meine Überzeugung: wer freundlich mit sich und anderen umgeht, der wird mit Freude und Glück beschenkt.

Heute ist mein Thema: Respekt.

Wer mich in meinen Räumen am Haller Marktplatz besucht, der weiß: Zwischen Mai und Ende Oktober stehen fast immer einige Rosen neben dem roten Sofa, auf dem viele meiner Gäste gerne Platz nehmen. Hin und wieder weht während der Gespräche Rosenduft durch den Raum, hin und wieder fällt mein Blick oder der meiner Gesprächspartner auf die Blumen, und deren Schönheit wird zum Thema. Sie bringen – wie Herr Pummerer – ganz unauffällig die Menschen zum Lächeln, die zarten Blüten erfüllen mit Freude.


„Oh, schön“, sagen viele und mancher beugt sich über die Blüten, hält behutsam die offenen Handflächen um sie und atmet den Duft ein. Lächeln, Innehalten und „Ohhh“ -

dann ist das Leben für einen Moment intensiv, lebendig und gut.

Rosen werden geschätzt, und manchem fällt es leichter, Rosen zu respektieren, als anerkennend mit seinen Weggefährten, Nachbarn oder Kollegen umzugehen.

Respekt heißt nicht, jeden gleich ins Herz zu schließen. Respekt heißt, den anderen anzuerkennen, wie er ist, mit seiner Schönheit, seinem Duft oder auch mit seinen verletzenden Seiten.

Respekt ist wie Maschinenöl im Räderwerk des sozialen Miteinanders. Respektvoller Umgang ist Voraussetzung für ein gelingendes Miteinander und auch für Zuneigung.

Dass die Rose so sehr geschätzt wird, liegt an ihrem Wuchs, an ihrer Farbe, an dem Duft. Geschätzt und geachtet wird sie aber auch deshalb, weil sie wehrhaft ist und Dornen hat.
Rosen können sich durch Dornen Respekt verschaffen. Das sichert, dass sie behutsam behandelt werden. 



                                             Dank an Herrn Holger Dietrich für das Bild der Rose


Meine Empfehlung für den Juli: Machen Sie’s wie die Rosen.

Erfreuen Sie andere, etwa mit einem Lächeln wie Pummerer, und verschaffen sie sich freundlich Respekt. Wer sich Respekt verschafft und kritische Dinge beim Namen nennt, der kann üben, seinen Mitmenschen dadurch Respekt zu erweisen, indem er gelegentlich nur die positiven Seiten der anderen ansehen mag.

Und wem es leichter fällt, selbstlos für andere da zu sein und zu helfen, kann seine eigene Würde pflegen, indem er übt, „ich“  und „nein“ zu sagen.

So wächst respektvolles Miteinander, so kann Zuneigung aufblühen.

Weitere freundliche Sommertage, wünscht fröhlich

Gunter König